Der deutsche Historiker Johannes Sleidanus (1506-1556) hat bis heute hauptsächlich mit seinem ersten Hauptwerk, einer umfangreichen Geschichte der Reformation, im Zentrum wissenschaftlichen Interesses gestanden. Sein zweites Hauptwerk, die 'De quatuor summis imperiis libri tres' ('Drei Bücher über die vier Weltreiche'), ein Abriss der Weltgeschichte, bestimmt für den Unterrichtsgebrauch an Universitäten und Gymnasien, in zahlreichen Ausgaben in ganz Europa verbreitet und in mehrere europäische Sprachen übersetzt, fand in der Sleidanus-Forschung bislang nicht die ihm gebührende Aufmerksamkeit. Vorliegende Publikation bietet die erste wissenschaftliche Edition des lateinischen Textes zusammen mit der ersten Übersetzung in modernes Deutsch und historischen Erläuterungen. Beigegeben wurden die von dem Helmstedter Historiker Heinrich Meibom d.Ä. (1555-1625) zusammengestellten Quellennachweise, da diese seit 1586 fester Bestandteil der Rezeption von Sleidans Weltgeschichte waren. Von den 28 Drucken, die in Deutschland zwischen 1586 und 1713 erschienen sind, enthielten 27 die Quellennachweise Meiboms. Damit bietet die Neuausgabe zugleich einen umfassenden Einblick in den Wissenshorizont der universitären Historiographie der Frühen Neuzeit.
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