Excerpt from Zur Komposition des Buches Jeremia
Auch Kap. 29 bietet eine doppelte Darstellung und beruht auf Zu sammenarbeitung zweier Quellen. Es ist klar, daß ein Verfasser, der eine Sache zum ersten Male erzählt oder seinen Stoff frei gestaltet, nicht so erzählen kann: dies ist der Brief, den ]ir. Von Jerusalem u. S. W. Schickte, und dann erst dem Leser mitteilen wird, daß Jir. Einen Brief geschrieben habe. Und nun erst recht die verworrene Form der erzählung 24 fi. V. 24 will augenscheinlich noch zum Brief gehören, tut es aber doch nicht; denn der Verfasser des Briefes wird hier mit du angeredet. Ferner hat V. 25 weil Du einen Brief u. S. W. keinen Hauptsatz und keine Fortsetzung. V. 29fzeigt deutlich, daß die urspiingiiche Form dieses Stückes die einfache erzählende gewesen ist, und daß der Anfang somit etwa folgendermaßen gelautet haben muß 3s. Der Nachlamit schreibt an den Priester Z. B. M. Einen Brief u. S. W. Der Redaktor hat auch hier zwei Quellen vor sich gehabt; die erste hat einen Briefdes ]ir, mit einer kurzen geschichtlichen Überschrift versehen, mitgeteilt; die zweite'hat von den Verwicklungen erzählt, die aus diesem Brief ent standen, und von dem Briefe selbst nur den Hauptgedanken mitgeteilt. Der Redaktor hat aus den beiden Stücken dadurch eine Einheit machen wollen, daß er den Eingang der Erzählung aus der 3. In die 2. Person umgeschrieben. Und dadurch einen Stil hervorgebracht hat, der weder Brief, noch Erzahlung, noch irgend etwas anderes ist.
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