Ziel der vorliegenden Abhandlung ist es, Reinachs Hauptwerk einem breiteren Publikum vorzustellen und damit einen - nach hier vertretener Ansicht überfälligen - Beitrag zu seiner Wiederentdeckung zu leisten. Dazu führt die Abhandlung zunächst in Reinachs Rechtsphänomenologie ein und weist Wege zu einer Reinach-Rezeption, die von phänomenologischen Denkvoraussetzungen weitgehend unabhängig sind.
Die nachfolgenden Kapitel entfalten drei zentrale Grundbegriffe, auf denen das Gebäude von Reinachs Rechtstheorie aufruht: Versprechen als Grundbegriff des Schuldrechts, Gehören als Grundlage des Sachenrechts sowie Bestimmen als Ausgangspunkt der gesamten positiven Rechtsordnung. Das abschließende Kapitel ordnet diese Erkenntnis in den Kontext alternativer rechtstheoretischer Entwürfe ein und fragt nach der Fruchtbarkeit einer heutigen Beschäftigung mit Reinachs Theorie.
Das Ziel der Abhandlung ist erreicht, wenn es gelingt, die Brauchbarkeit von Reinachs sprachphänomenologischem Ansatz im Zusammenhang aktueller Privatrechtsdebatten zu erweisen. Das Thema der vorliegenden Abhandlung könnte daher kurz zusammengefasst auch lauten: Versprechen, Gehören, Bestimmen - Privatrecht erklärt durch drei performative Verben.
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