Wie heilt die Psychoanalyse? ist Kohuts letztes, kurz vor seinem Tode im Jahre 1981 vollendetes Buch. Kohut gelangt hier zu einer kohärenten Darstellung seiner zuerst in Narzißmus. Eine Theorie der psychoanalytischen Behandlung narzißtischer Persönlichkeitsstörungen (stw 157) formulierten und in Die Heilung des Selbst (stw 373) weiterentwickelten Psychologie des Selbst.
Kohut sieht in den von ihm entwickelten Vorstellungen eine Erweiterung des durch die Psychoanalyse ermöglichten Verstehens, deren Bedeutung vielleicht einmal auch im allgemeinen Bewußtsein mit der Entdeckung der Zentralperspektive in der Malerei und in der Architektur verglichen werden wird.
Für die Heilung kommt es Kohut zufolge viel mehr auf eine ausreichende Strukturierung des Selbst aus den Grundstrebungen eines intrinsischen Kernselbst an, das seine Ideale durch seine Fertigkeiten und Fähigkeiten realisiert, als auf eine Bewußtmachung des Unbewußten (topographisches Modell) oder auf die Herrschaft des Ichs über das Es (Strukturhypothese) oder auf die Ausdehnung der Ichfunktionen und die Erweiterung der Autonomie (Ichpsychologie) oder auf die Auflösung früher oraler Wut, Depression und Paranoia (Melanie Klein).
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