Dieses Essential setzt sich kritisch mit dem Argument des Verbraucherschutzes beim Widerruf von Hypothekenkrediten auseinander. Die historisch niedrigen Zinsen verleiten viele Darlehensnehmer dazu, ihren Vertrag zu widerrufen, weil sie bei Abschluss des Kreditvertrags nicht rechtswirksam über ihr 14-tägiges Widerrufsrecht informiert worden seien. Selbst winzige und triviale Normabweichungen bei den Widerrufsbelehrungen, die bei konstanten oder steigenden Zinsen keine Reaktion auslösen würden, werden jetzt zum Anlass genommen, sich Jahre nach Vertragsabschluss ohne Vorfälligkeitsentschädigung opportunistisch von einem fairen Vertrag lösen zu können. Der Autor differenziert vernünftige rechtspolitische Ziele des Verbraucherschutzes von der missbräuchlichen Wahrnehmung vertraglicher Rechte.
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