Whistleblowing erfährt inzwischen nicht mehr nur im öffentlichen Diskurs eine erhebliche Aufmerksamkeit. Whistleblowing-Einrichtungen sind vielmehr ein weit verbreitetes Instrument sowohl der staatlichen wie der unternehmens- und organisationsinternen Regulierung. Durch Einführung des Hinweisgeberschutzgesetzes liegt seit Mitte 2023 nunmehr auch in Deutschland ein übergreifendes Regelungswerk vor, das Whistleblowing in einer Reihe von verschiedenen geschützten Kanälen absichern und letztlich auch stimulieren will. Die damit einhergehenden (Interessen-)Konflikte werden hierdurch aber nicht vollständig geklärt. Auch wirft das Gesetz zahlreiche Implementierungsfragen auf, die der Diskussion und Klärung bedürfen. Vor diesem Hintergrund werden Whistleblowing und der darauf bezogene Rechtsstand in dem vorliegenden Buch aus einem außerordentlich weiten Spektrum an Perspektiven analysiert. Dazu zählen die demokratietheoretischen, verfassungsrechtlichen, rechtsvergleichenden und politischen Grundlagen des Hinweisgeberschutzgesetzes, aber auch die Untersuchung seiner unternehmens-, arbeits-, datenschutz- und strafrechtlichen Konsequenzen. Dies wird zudem für eine Reihe gesellschaftlicher Sektoren Unternehmen, Verwaltung und Polizei sowie Gesundheitswesen, Sport und Wissenschaft eigens vertieft.
Nachdem in Band 1 der empirische Wissensstand zu Whistleblowing systematisch aufbereitet worden ist, bietet Band 2 mit insgesamt 16 Beiträgen also einen breiten Überblick über die darauf aufbauenden normativen Debatten. Leserinnen und Leser erhalten hierdurch insbesondere die Gelegenheit, den Rechtsrahmen von Whistleblowing zu erschließen und sich mit verschiedenen, darauf gerichteten Sichtweisen vertraut zu machen.
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