Die Kapitalmarktorientierung von Rechnungslegungsinformationen gewinnt immer größere Bedeutung und es stellt sich die Frage: Ist die Rechnungslegung von Unternehmen nach deutschem Handelsrecht informativ und bewertungsrelevant für Investoren? In der Wissenschaft wurden zahlreiche theoretische Vergleiche hinsichtlich des Informationsgehalts und des Zwecks verschiedener Rechnungslegungssysteme angestellt; empirische Vergleiche finden sich hingegen fast ausschließlich in der US-amerikanischen Literatur.
Hilke Stromann untersucht die Wertrelevanz von Rechnungslegungsinformationen nach HGB und US-GAAP anhand einer empirischen Analyse des Bewertungsmodells von Feldham und Ohlson. Dieses leitet den Marktwert eines Unternehmens als lineare Funktion gegenwärtiger Rechnungslegungsdaten ab. Die Autorin untersucht zunächst die theoretischen Implikationen des Modells und überprüft anschließend anhand der Konzernabschlüsse von mehr als 750 Unternehmen, ob es Unterschiede in der Aussagekraft der Rechnungslegungssysteme gibt. Die Ergebnisse belegen eine ausgeprägtere Kapitalmarktorientierung der US-GAAP.