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Der Verschiedenheit von Werten als solchen und von Mittel/Zweckwerten sowie dem Miteinander von Nichtrationalem und Rationalem bei ihrer Ermittlung wird derzeit nach den Darlegungen des Autors verbreitet nicht hinreichend entsprochen. Dies auch in wissenschaftlichen Auseinandersetzungen. Die Versuchung dazu sei stark, weil den erstgenannten, d. h. ihrer selbst wegen als hochachtbar erlebten Werten, wie z. B. Wahrheitsliebe oder Gerechtigkeit speziell unter den heutigen Lebensbedingungen große Bedeutung auch als Mittelwerten zukommt und die Neigung stark ist, dem Kriterium Nützlichkeit einen dominierenden Rang bei der Wertermittlung zuzuerkennen. Sinn für Werte als solche äußere sich in Empfindungen, deren Inhalte letztlich unabhängig sind von äußeren Verhältnissen, persönlichen Anlagen und Entscheidungen. Außer daß sie hierdurch aktuell werden können. Dem Verstand komme es zu, sie, die also letztlich nicht allein Subjektives zum Ausdruck bringen, einigermaßen verläßlich zu begreifen und ihre womöglich große Bedeutung für praktisches Verhalten aufzuweisen. Der häufig sich zeigende Mangel an Eindeutigkeit von Empfundenen lasse sich weder prärational noch rational in allem beheben. Dies auch dann nicht, wenn zu klären ist, welche Interpretationen und Gewichtungen einzelnen Werten als solchen zuerkannt zu werden verdient. Das gelte auch für gesellschaftspolitisch so relevante Werte wie Mitmenschlichkeit, Gerechtigkeit, Weisen von Gleichheit und von Besonderssein, Eigenverantwortung, Freisein von Zwängen sowie Rücksicht auf Belange der Allgemeinheit und deren Bestimmung. So hätten auch die Protagonisten herrschaftsfreier Diskurse sowie sonstwie von Einstellungen, für welche Universalisierbarkeit postuliert wird, Grund zu bedenken, daß sich Unbestimmtheiten und Wahlmöglichkeiten nicht ohne spekulative Annahmen beheben lassen. Besonders nicht diejenigen Individuen, welche sensibel sind für nicht allein eines konkreten Nutzens wegen bejahte Werte. Bei Willen zu möglichst rationalem Verhalten komme es darauf an, daß benötigte Annahmen nicht Erfahrbarem zuwider sind. Offensein für Alternativen sei mehr noch anzustreben beim zur Geltungbringen von Werten als solchen als bei Werten zugunsten als gegeben behandelter Zwecke.
Kants Imperativ bedarf nach den Darlegungen des Autors der Korrektur und Ergänzung, weil er mehr an Eindeutigkeit ihrer selbst wegen als hochachtbar erlebter Werte unterstellt, als mit Erfahrung vereinbar ist und weil Auswirkungen des engen Miteinanders im zur Geltungbringen derartiger Werte und von Mittelwerten auf für erstrebenswert zu haltene und realisierbare Wertverhalten nicht berücksichtigt werden.
Dargelegt wird, daß die mitgeteilten Beobachtungen, Überlegungen und die daraufhin formulierten Postulate das Urteil über ein für vorbildlich zu haltendes Wirtschaftssystem erheblich beeinflussen. Die Überlegenheit der Marktwirtschaft auch in ideeller Hinsicht sowie die Weisen des zur Geltungsbringen ideeller Belange werden deutlicher. So zeigt sich auch, wie sich für geistige und politische Auseinandersetzungen, auch wenn an wirksamen zur Geltungsbringen marktwirtschaftlicher Regeln gelegen ist, eine ziemlich breite Marge für unterschiedliche Entscheidungen in Hinblick auf ideelle Leitvorstellungen, konkrete Ziele und Mittel gibt. Vor allem, weil auch eine gut funktionierende Marktwirtschaft ein weites Feld beläßt für unterschiedliche Interpretationen und Gewichtungen von Werten als solchen.