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Dieser Beitrag setzt sich grundsätzlich mit der Frage auseinander, wieso in dem von der Finanzmarktdynamik getragenen Kapitalismus die Immobilienpreise und die Mieten explodieren. Im ersten Teil wird zunächst einmal prinzipiell geklärt, wie der Preisbildungsmechanismus auf dem Immobilien- und Wohnungsmarkt überhaupt funktioniert, wie diese beiden Märkte sich von anderen Gütermärkten unterscheiden und welche spezifischen Bewegungsgesetze sie aufweisen. Im Lichte dieser Analyse stellt sich heraus, dass die Besonderheiten der Preisentwicklung beim Wohnraum sich auf die besondere Rolle der Naturressource Boden in diesem Sektor zurückführen lassen. Der zweite Teil des Textes nimmt die geschichtliche Entwicklung in den Blick und richtet nicht zuletzt das Augenmerk darauf, welche Rolle die Immobilienwirtschaft in den verschiedenen Stadien kapitalistischer Entwicklung für die gesamtgesellschaftliche Kapitalakkumulation spielte. Im Zentrum steht dabei unsere Epoche, das Zeitalter des "finanzmarktdominierten Kapitalismus" und dessen Binnendynamik. In unserer Epoche ist das System des kapitalistischen Reichtums in einem hohen Grad von den Immobilienkonjunkturen abhängig geworden. Ein Wirtschaftswachstum, das zu großen Teilen auf permanent steigenden Preisen bei dieser Naturressource beruht, ist aber nicht nur hochprekär und trägt den Keim von Krisenschüben in sich; bereits vor dem Eintreten von Krisen zeitigt es verheerende gesellschaftliche Verwerfungen, weil immer mehr Menschen vom Zugang zum Grundbedürfnis Wohnen abgeschnitten werden. Die Wohnungsfrage lässt sich als Bodenfrage dechiffrieren. Zu ihrer Lösung ist es letztlich unabdingbar Grund und Boden seines Warencharakters zu entkleiden und das ist wiederum an die Aufhebung des Privateigentums an dieser Naturresource gebunden. Im dritten Teil wird skizziert wie unter den heutigen Bedingunen Zwischenschritte zu diesem Ziel aussehen könnten und in welche Gesamtperspektive sich der Kampf ums Wohnen einfügt.