Schwer wiegt der Verlust von Liebe und Vertrauen, schwerer noch fällt die Neuorientierung innerhalb der gesellschaftlichen Tableaus. »Ich sei / nur allmählich in aller Munde geraten / allmählich in den Kreis der Zivilgesellschaft / (es war von Lust und Laune die Rede)«. In ihrem Lyrikdebüt legt Bettina Erasmy die Wahrnehmungen von Menschen frei, die als Vereinzelte darum kämpfen, sich nicht auch noch selbst zu verlieren, nachdem der Andere längst zum »seltsamen Tier« geworden ist. Immer spürbar hinter Dissoziation und Deformation bleibt der Wunsch nach Nähe und Authentizität und ihre Gefährdung durch das gefräßige Selbst: »Es heißt / das Ich will ein Kopfkissen frischen Fleischs / bis es dich anerkennt.« Es sind verstörende Gedichte, unruhig und dynamisch.
Neue, beunruhigende Lyrik!
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