Das Subjekt der Moderne sieht sich immer neuen Optimierungsimperativen ausgesetzt. So weitreichend diese sind, so ungleich werden sie als Maßstäbe an die Geschlechter angelegt. Frauen sehen sich Erwartungen gegenüber, die ein kaum noch zu realisierendes Ideal entwerfen, das nicht nur in den Sozialen Netzwerken stetig aktualisiert wird.
Doch es gibt Widerspruch - und der kommt aus der Populärkultur. Dort hat sich inzwischen ein weiblicher Gegenentwurf etabliert, der die bekannten (Selbst-)Optimierungsformeln ironisch unterläuft. Frauen wie Amy Schumer, Tina Fey oder Rachel Bloom entwerfen in Fernsehserien, Filmen und Büchern Geschichten und Selbstbetrachtungen, die ihre Protagonistinnen in Erzählräume voller Missgeschicke und Selbstzweifel schicken. Und genau darin liegt die soziologische Pointe: Die komischen Bilder weiblichen Misslingens verweisen auf ein neues Selbstverständnis von Frauen in der Populärkultur, das viele komisch scheiternde Männer seit jeher für sich beanspruchen.
Der Essay legt die damit einhergehenden Bedeutungszusammenhänge des Scheiterns frei und widmet sich jener gegenwärtigen Komik, in der weibliches Misslingen als gesellschaftliches (Gegen-)Narrativ lesbar wird.
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