Spätestens seit den Wiederaufbaujahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das touristische Reisen Bestandteil des Lebensstils der westlichen Industriegesellschaft. Erholung und Neugier, Welterfahrung und Statusgewinn waren tragende Motive der Reisenden, die Erzielung von Einkommen oder Profit die Interessenskonstellation auf der Seite der mehr oder weniger professionellen Dienstleister, die sich bis heute gerne als Gastgeber titulieren. Tourismus als Gastfreundschaft oder ein profanes Geschäft? Der Nutzen hat aber auch negative Seiten - für Einheimische, die am Tourismus nicht teilhaben und nur vom Verkehr, von den hohen Preisen in der Gastronomie und beim Wohnen betroffen sind. Verlierer ist auch die nicht geschützte Natur, die Umwelt, denn Tourismusinfrastruktur frisst Landschaft. Wie in jeder anderen Branche auch gibt es also Schattenseiten mit dem Geschäft, in dem immer die Sonne zu scheinen scheint. Den vielen Widersprüchlichkeiten nachzugehen, sie aufzuzeigen und zu analysieren, um gewissermaßen einen bewussteren und eigenverantwortlichen Tourismus damit anzustoßen, ist die Absicht dieses Buches.
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