Fragen der Sozialpolitik sind derzeit ein prominentes Thema in der Politik wie in den Sozialwissenschaften. Zunahme der sozialen Probleme, Rückzugstendenzen des Staates aus sozialpolitischer Verantwortung, Irritationen über Art und Angemessenheit sozialstaatlicher Intervention, Kritik an den sozialpolitischen Verteilungsmustern, Sorgen über sozialstaatliche Störungen ökonomischen Leistungswillens und über finanzielle Überforderungen durch sozialpolitische Aufgaben - all dies sind Anlässe intensiver sozialwissenschaftlicher Diskussion der Sozialpolitik.
Ergebnis ist eine Situation fruchtbarer Unübersichtlichkeit. Zwar ist dies zu begrüßen, doch kann es nur eine Zwischenstation sein.
Damit gerät die Schattenseite des gegenwärtigen Standes der Diskussion um lohnarbeitszentrierte Sozialpolitik und soziale Grundsicherung in den Blick: Die politischen Orientierungsnöte lassen auf Mängel theoretischer Reflexion schließen, und die Beliebigkeiten im Formulieren sozialpolitischer Rezepturen weisen auf Empiriedefizite bei der Problembestandsaufnahme und dem Repertoire des gegebenen sozialpolitischen Institutionenbestandes. In dieser Situation scheint vor allem zweierlei nötig: Die sozialpolitische Diskussion muß an empirischer Substanz zulegen und sie muß ihr Theorieniveau erhöhen. Beides leistet der vorliegende Band.
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