Die spätmittelalterlichen Heroldskompendien bieten einen wesentlichen Zugang zur Geschichte des Heroldsamtes wie insgesamt zur adeligen Kultur und Lebenswelt. Neben Traktaten zum Heroldswesen enthalten sie vor allem Texte zu adeligen Zeremonien (Turniere, Gerichtskämpfe, Obsequien) wie allgemein zur Welt des Adels, dessen Hierarchien und Zeichen. Damit spiegeln sie einen wichtigen Teil der adeligen Wissenskultur wider und präsentieren sich, von der bisherigen Forschung weitgehend unbeachtet, geradezu als eine Art Grundfibel der adeligen Welt. Mit dem vorliegenden Band werden sie erstmals systematisch erschlossen und unter klaren methodischen Vorgaben analysiert, um sie schließlich vor den Hintergrund der großen gesellschaftlichen Umbrüche ihrer Zeit einzuordnen. Sich weitgehend auf terra incognita bewegend, kommt die Studie dabei zu unerwarteten Ergebnissen.
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