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Dies ist die erste Darstellung von Leben und Werk der Meisterin, die in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag feiert. Das Buch basiert auf zahllosen Gesprächen mit der Komponistin, ihren Verwandten, Freunden und Interpreten und lässt bedeutende Zeitgenossen aus der Musikwelt zu Wort kommen, von Mstislav Rostropowitsch bis zu Kurt Masur. Sofia Gubaidulina, in der Musikfachwelt einhellig als die erste Komponistin von Weltrang anerkannt, wuchs als Tochter eines Tataren und einer Russin in der sowjetischen Provinzhauptstadt Kasan auf. Nach ihrer Klavierausbildung bei L. Kogan studierte sie in Moskau bei N. Pejko und W. Schebalin Komposition und ging dort seit 1963 ihren eigenen dornenreichen Weg als freischaffende Komponistin in einer atheistisch geprägten Umwelt und in stetiger Auseinandersetzung mit den Repressionen und Behinderungen durch das System. In ihrem Werk, das von einer tiefen Religiosität getragen ist, sind russische, europäische und fernöstliche Geisteshaltungen zu einer Musik verschmolzen, die aber weder östlich noch westlich ist, sondern als eine allgemein verständliche musikalische Sprache erlebt wird. Auf ihre kulturellen und geistigen Wurzeln zurückblickend sagte die Komponistin einmal: In mir begegnen sich West und Ost.Die zwölf Kapitel des Buches verfolgen den von innerer und äußerer Dramatik geprägten Lebensweg von den Terrorjahren Stalins bis zur Emigration in die Bundesrepublik Anfang der 90er Jahre. Sie spiegeln gleichzeitig die Musikentwicklung der letzten fünfzig Jahre in allgemeinverständlicher Form und gehen auf alle wichtigen Werke der Komponistin ein. Sofia Gubaidulina hat dieses Buch als Biographie autorisiert.