
Informationsintermediäre im Internet wie Suchmaschinen und Soziale-Netzwerk-Seiten stehen in der Kritik: Es wird befürchtet, dass ihre selektive, personalisierte Informationsauswahl Verzerrungen verursacht und die Autonomie der Nutzer*innen schwächt. Die Vorauswahl von Informationen durch Intermediäre ist jedoch kein Phänomen der Digitalisierung, sondern wird ebenso durch traditionelle Intermediäre wie journalistische Medienangebote und Bibliotheken vorgenommen. Katharina Leyrer zeigt am Beispiel von Suchmaschinen und Bibliotheken, wie sich die Selektionsregeln in Internet-Intermediären von denen traditioneller Intermediäre unterscheiden. Dabei ordnet sie die Praktiken beider Intermediärstypen aus ethischer Perspektive ein - und zeigt auf, wie Suchmaschinen und Bibliotheken so verändert werden können, dass sie gesellschaftliche Werte stärker fördern.
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