Sofern es im phänomenologischen Sinne nur Sein geben kann, wenn es Erscheinen gibt, ist unsere Seinserfahrung an eine originär leibliche Subjektivität gebunden, welche als Lebenserprobung jeder Seinsbegegung transzendental vorausliegt. Dem wird im Zusammenhang mit dem abendländischen Transzendenzbegriff nachgegangen, wobei auch die transkulturelle Perspektive der Leere im Buddhismus sowie der urchristlichen Doxa als Herrlichkeit Gottes berücksichtigt wird. Durch die Identität von Lebenserprobung und ursprünglichem Nicht-Wissen hinsichtlich solcher Lebenspassibilität ist zugleich jede Diskursivität aufgehoben, welche den Anspruch erhebt, über eine begriffliche Sinnstiftung diese Originarität unserer abgründigen Seins- als Lebenserprobung einholen zu können. Daraus ergeben sich ethische wie religiöse Konsequenzen für unsere kulturelle Zukunft, die nicht mehr von der Allgemeinheit mittels Wissen und Lebensformen geprägt sein wird, sondern wo Ipseität und Kopathos für alle Individuen in den Mittelpunkt rücken.
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