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Unter einer schönen neuen Medienwelt hat eine technikaffine Menschheit im ausgehenden 20. Jahrhundert die Vision einer digitalisierten Gesellschaft verstanden, die dem Einzelnen vielfältige Möglichkeiten erschließen würde. Jahrzehnte später blickt man ernüchtert auf die Entwicklungen zurück, die nicht nur Fortschritt gebracht haben.
Das Buch "Schöne neue Medienwelt" beschreibt die Wandlung, die das moderne Mediensystem seit Beginn des digitalen Zeitalters durchmacht. Der Bogen spannt sich dabei von der Einführung des PCs über die Verbreitung des Internets und des Smartphones bis zu den zahlreichen Anwendungen, die in den 2000er-Jahren möglich werden. Pensold führt den Diskurs weit ins Feld der Möglichkeiten und Probleme, die sich daraus ergeben. Er erzählt vom Menschen, der sich als "Prothesengott" endgültig über die Beschränkungen von Raum und Zeit hinwegsetzt und sich allerlei Annehmlichkeiten in der Sekunde verfügbar macht, der seinen Alltag im Sinne der "Sharing"-Philosophie mit dem Internet teilt und sich die Welt dadurch untertan zu machen hofft. Es ist auch eine Geschichte unerwünschter Geister, die sich, einmal gerufen, nicht mehr vertreiben lassen; die Geschichte einer durch Verschwörungslegenden bedrohten Wahrheit, einer durch Hass, Hetze und Extremismus bedrohten Demokratie und eines Kontrollverlusts, der sich in der Machtübernahme Künstlicher Intelligenz anzukündigen scheint.