Wie ist ein wirklich nachmetaphysisches Denken heute möglich? Auf diese Frage antwortet Thomas Schäfer mittels einer systematischen Rekonstruktion der Foucaultschen Kritik der Vernunft. Foucaults Macht- und Wahrheitskritik wird dabei als eine radikale »antinormativistische« Position präsentiert, der es um ein antitotalitäres Denken und eine entsprechende Politik geht. Dieses philosophische »Ethos« wird zunächst im Hinblick auf seine Begründung konsistent ausformuliert, sodann gegen die internationale Kritik Foucaults verteidigt, schließlich werden seine Vorzüge gegenüber der Tradition der Kritischen Theorie aufgezeigt. Dieser negativen Abgrenzungslinie des Foucaultschen Werks werden diverse positive Bezüge zu Autoren wie Heidegger, Nietzsche, Rorty oder Wittgenstein gegenübergestellt. Als systematischen Kern entwickelt die Arbeit einen erkenntnistheoretischen Relativismus, der den Begriffen »Subjektivierung« und »Macht« eine zentrale Bedeutung gibt: Fragen theoretischer Wahrheiten und normativer Richtigkeit werden auf die Problematik der Subjektkonstitution zurückgeführt; theoretisches wie normatives Denken darüber hinaus auf ihre »theoriepolitischen« Gehalte hin untersucht.
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