Bei Reden vor einem größeren Publikum werden Beschallungsanlagen ("Mikrofon und Lautsprecher") heutzutage mit großer Selbstverständlichkeit eingesetzt. Welchen Einfluss diese seit rund 100 Jahren verfügbaren technischen Geräte, deren Erfindung eine Zäsur in der Rhetorikgeschichte markiert, auf die Rede und ihre rhetorische Wirkung haben, wurde bislang jedoch nicht genauer untersucht.
Um die natürliche Beschränktheit der menschlichen Stimmstärke aufzuheben, greifen Beschallungsanlagen massiv in den Kommunikationsprozess ein und verändern dabei die Performanz- und Rezeptionsbedingungen der Rede. Von zentralem Interesse dieser Arbeit ist zum einem die Frage nach dem kommunikativen Setting, wobei besonders die technisch veränderte Proxemik und die Handlungsbedingungen des Redners analysiert werden. Zum anderen werden der Einfluss des Mediums auf die Wahrnehmung der Rede und mögliche Folgen für deren persuasive Wirkung betrachtet. Ferner nimmt diese Arbeit eine Einordnung von Beschallungsanlagen in das rhetorische System vor.
Dieses Buch ergänzt die bereits in der Antike begründete rhetorische Theorie der Rede, die bis heute in weiten Teilen nichts an Gültigkeit eingebüßt hat, um die technischen Möglichkeiten von heute.
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