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Omschrijving

Die vorliegende Arbeit entstand im Graduiertenkolleg fÃ¼r Gegenwartsbezogene Orientforschung der UniversitÃ¤ten Erlangen-NÃ¼rnberg und Bamberg. Im Rahmen des ursprÃ¼nglichen Generalthemas Â»Transformationsprozesse in Gesellschaften des Vorderen Orients zwischen Tradition und Erneuerung in fÃ¤cherÃ¼bergreifender ForschungÂ« analysiert der Verfasser aus rechtshistorischer und rechtsvergleichender Perspektive den tiefgreifenden Umbruch, den das traditionelle islamische Stiftungswesen unter dem EinfluÃ europÃ¤ischer Rechts- und Staatsvorstellungen im modernen Ãgypten erfahren hat.

Der Autor widmet sich zunÃ¤chst sachlichen und methodischen Vorfragen, namentlich der WandlungsfÃ¤higkeit des islamischen Rechts im allgemeinen sowie der Bedeutung des Stiftungswesens und Ãgyptens fÃ¼r die islamische Kulturentwicklung im besonderen. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet die Darstellung der rechtlichen und der rechtstatsÃ¤chlichen Entwicklung, die das Ã¤gyptische Stiftungswesen im zwanzigsten Jahrhundert durchlaufen hat. Es zeigt sich, wie die Liberalisierung des GrundstÃ¼cksverkehrs, die auf Druck der britischen Besatzungsmacht erfolgt war, in der traditionell stiftungsfreudigen Ã¤gyptischen Gesellschaft zu einer beispiellosen Dynamik der StiftungstÃ¤tigkeit fÃ¼hrte, die - unter dem EinfluÃ europÃ¤ischen Denkens - bald als volkswirtschaftlich schÃ¤dlich begriffen wurde.

Der Ã¤gyptische Staat sah sich daher wiederholt zu tiefen Einschnitten in das klassische religiÃ¶se Recht und spÃ¤ter, seit dem Ãbergang zur Republik unter Nasser, auch in das weltliche Zivilrecht und in den Bestand der Stiftungen selbst veranlaÃt. Dabei wurde immer wieder auf europÃ¤ische - gerade auch deutsche und schweizerische - Vorbilder zurÃ¼ckgegriffen. Die historische Analyse wird abgerundet durch eine systematisch-vergleichende GegenÃ¼berstellung des Ã¤gyptischen, deutschen und schweizerischen Stiftungsrechts.