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In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit. "Fürstenkrone" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Inmitten eines großen Sees der Mecklenburger Seenplatte trotzte auf einer Insel das prachtvolle Gemäuer von Schloss Amerung schon seit vielen Jahrhunderten dem Zahn der Zeit. Seine weißen Mauern blitzten im Licht der gleißenden Junisonne, und die spitzen Türme ragten stolz in den stahlblauen Himmel. Früher konnte man das Schloss nur mit Booten oder über einen schmalen Steg erreichen, der gerade mal einem Fuhrwerk Platz bot. Heute überspannte eine moderne Brücke den See und ermöglichte dem Besucher einen bequemen Zugang zur Burganlage. Gesine, Fürstin von Amerung, saß im romantischen Gartentempel des Schlossparks, dessen offene Fenster viel Luft und Sonne hereinließen, und schmökerte in einem historischen Liebesroman. Der Autor, der unter dem Pseudonym Sebastian Kreuzberg firmierte, konnte wunderbar gefühlvoll schreiben. Gesine liebte diese romantischen Geschichten, in denen am Ende das Gute siegte und sich das Liebespaar nach manch durchgestandener Gefahr in die Arme fiel. Davon ließ sie sich auch nicht vom Lästern ihres Sohnes, Erbprinz Stefan, abhalten, der wegen der wenig anspruchsvollen Lektüre die Nase rümpfte. Die Fürstin seufzte und ließ das Buch sinken. Stefan Prinz von Amerung war selbst ein erfolgreicher Autor, aber er schrieb knallharte Krimis, äußerst erfolgreich übrigens. Leider kamen Liebe und Romantik in diesen Geschichten kaum vor. Dabei wirkte der fünfunddreißigjährige Prinz eher wie der personifizierte Held aus einem der Lieblingsromane der Fürstin. Er war groß gewachsen, hatte gewelltes, ziemlich langes schwarzes Haar und auffallend helle, fast golden schimmernde Augen, in denen Stolz und Verwegenheit blitzten. In der Öffentlichkeit pflegte Prinz Stefan ein recht unangepasstes Image mit playboyhaften Zügen. Fürst Viktor und Fürstin Gesine wussten allerdings, dass dies nur Taktik war, um die Auflagen seiner Bücher zu steigern, und er im Herzen ein gefühlvoller, zurückhaltender Mann war. Dennoch schwoll besonders Fürst Viktor der Kamm, wenn sein Sohn einmal wieder in den Schlagzeilen der Boulevardpresse stand. Dann kam es nicht selten zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Vater und Sohn. Dabei drohte der Fürst dem Erbprinzen, ihm den Titel abzuerkennen und diesen auf den Zweitgeborenen, Prinz Enno, zu übertragen, der im Gegensatz zum Bruder einen untadeligen Ruf hatte. Der zweiunddreißigjährige Jurist kümmerte sich um die Verwaltung der fürstlichen Besitztümer, wozu neben großen Ländereien und Wälder auch eine Brauerei gehörte. Er war mit Prinzessin Jana verheiratet, einer etwas unscheinbaren, aber sehr liebenswerten Frau, und hatte zwei Kinder, ein Junge und ein Mädchen.