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Die Auseinandersetzung mit dem Thema Sexueller Missbrauch von Kindern hat sich in der Bundesrepublik Deutschland seit den ersten öffentlichen Stellungnahmen der Betroffenen in den 80er Jahren zu einer fachlich fundierten und professionalisierten Debatte entwickelt. In den letzten zwanzig Jahren wurden vielfältige Maßnahmen, Projekte und politische Programme initiiert und umgesetzt, die eine Verbesserung der Situation kindlicher Opfer sexualisierter Gewalt in- tendieren. Es entstand eine differenzierte Struktur fachlicher Hilfen, die flankiert wurde sowohl durch Reformen auf der gesetzlichen Ebe- ne als auch durch die interdisziplinäre institutionelle Zusammenarbeit in unterschiedlichen fachlichen und gesellschaftlichen Bereichen. Die Ausdifferenzierung des Wissens und der fachlichen Standards im Umgang mit dem Thema und mit den Betroffenen wies auf die Notwendigkeit von Hilfen in verschiedenen Problemfeldern hin, die spezialisierte Angebote, Hilfskonzepte und Projekte für bestimmte Zielgruppen und Themenkomplexe erforderlich machten. Das Phänomen der Pornografie an Kindern geriet jedoch erst in den neunziger Jahren ins öffentliche Bewusstsein. Der gesellschafts- politische Diskurs war dabei im wesentlichen gekennzeichnet durch die Auseinandersetzung mit spektakulären Fällen. Nach den Ereignis- sen in Belgien standen insbesondere die Täterverfolgung, das Internet und gesetzliche Maßnahmen im Zentrum des Interesses. Die Situation der Opfer und die Entwicklung von Hilfsangeboten traten demgegen- über in den Hintergrund.