In der öffentlichen Diskussion stellt Populismus vor allem im europäischen Raum einen negativ konnotierten Begriff dar. Meist werden populistische Parteien als Gefahr für die liberale Demokratie, ihre Institutionen und Garantien betrachtet. Die Forschung schreibt ihnen jedoch bereits seit längerem eine potenzielle Wirkung als Korrektiv zu. Diese Ausgangslage nimmt die vorliegende Studie zum Anlass, die beiden Wirkperspektiven (Korrektiv/Gefahr) zu systematisieren und mithilfe von jeweils vier zugehörigen Funktionen auszudifferenzieren. Dieses theoretisch ausbuchstabierte Funktionstableau wird anhand der rechtspopulistischen Fallbeispiele Alternative für Deutschland (AfD) und Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) empirisch geprüft. Ausgehend von der hohen Kontextaffinität von (Rechts-)Populismus steht die Frage im Mittelpunkt, welche Funktionen (rechts-)populistische Akteure innerhalb der liberal-demokratischen Ordnung übernehmen und unter welchen Kontextbedingungen sie diese aus- und erfüllen können.
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