Nicht nur in Romanen sind schicksalhafte Geschichten zu lesen, man muss nur in Polizei-Akten schauen. Genau das tat der Publizist Ernst Dronke, ein enger Wegbegleiter von Karl Marx, vor knapp zweihundert Jahren. Er entdeckte Fälle von dummen Fehltritten, die tief ins Elend führten, von überzogenem Amtseifer und drakonischen Strafen gegen kleine Sünder. Seine »Polizeigeschichten« von 1846 geben tiefe Einblicke in den Alltag und die Sinnesart einer Zeit, die nur widerwillig in die Moderne aufbrach und dabei auch klarsichtige Köpfe wie Dronke ins Exil vertrieb.
- Der deutsche True-Crime-Klassiker
- »Herr Ernst Dronke hat sich durch die Erfindung einer neuen Dichtungsart dauernde Verdienste um die deutsche Literatur erworben. (...) In jedem Paragraphen steckt ein Roman, in jedem Reglement eine Tragödie. Herr Dronke, der als Berliner Literat selbst gewaltige Kämpfe mit dem Polizeipräsidio bestanden, konnte hier aus eigner Erfahrung sprechen.« Friedrich Engels, 1847
- Der Journalist und Erzähler Ernst Dronke war enger Wegbegleiter von Karl Marx und Friedrich Engels während des Revolutionsjahres 1848
- Die "Polizeigeschichten" sind auch eine Anklagen gegen eine verrohende Gesellschaft, deren Opfer zusätzlich noch mit Strafen belegt, ja, sogar verhöhnt werden
- Für die Publikation von »Berlin« wurde Dronke wegen Majestätsbeleidigung, Beleidigung des Berliner Polizeipräsidenten und Kritik an den Landesgesetzen zu zwei Jahren Festungshaft verurteilt