Dass ökologische Katastrophen auf die Menschheit zukommen, ist sicher - trotz aller kollektiven Anstrengungen, dies zu verdrängen. Wie ist es dazu gekommen, dass der Mensch seinen Planeten in einer Weise gefährden konnte, wie wir es heute erleben? Und hat in Anbetracht dieser Situation die Idee des Fortschritts noch einen Sinn? Vittorio Hösle gibt in fünf Vorträgen, die er 1990 vor der Akademie der Wissenschaften der UdSSR in Moskau gehalten hat, Antworten auf diese Fragen, indem er die Fehlentwicklungen nennt, die in die Krise führe, und zu einem radikalen Umdenken aufruft. Mit wirtschaftspolitischen Maßnahmen allein ist die ökologische Krise nicht zu bewältigen. Es ist ein Werte- und Kategorienwandel erforderlich, in dessen Zentrum der Naturbegriff stehen muß: Das Verhältnis von Mensch und Natur muss anders bestimmt werden als in einem großen Teil der neuzeitlichen Wissenschaft. Ziel ist eine Naturphilosophie, welche die Autonomie der Vernunft mit der eigenständigen Würde der Natur verbindet. Es genügt nicht, wenn sich die Philosophie darauf beschränkt, die metaphysische Dimension der ökologischen Krise zu konstatieren. Gangbare Wege aus der Gefahr müssen gesucht werden. Vittorio Hösle zieht aus der ökologischen Krise ethische, ökonomische und politische Konsequenzen und beschreibt konkrete Maßnahmen zur Einrichtung einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft.
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