Der Streit zwischen Peter Hacks (1928-2003) und Heiner Müller (1929-1995) zählt zu den bedeutendsten Auseinandersetzungen innerhalb der DDR-Literatur. Auf der Grundlage detaillierter Stückanalysen sowie unbekannter Aufzeichnungen aus den Nachlässen wird der Streit der beiden wichtigsten DDR-Dramatiker erstmals umfassend in den Blick genommen. Im Fokus stehen ein literarhistorischer sowie ein systematisch-ästhetischer Aspekt: Die Arbeit zeichnet zum einen die Auseinandersetzung zwischen Hacks und Müller als bedeutende Teilgeschichte des DDR-Dramas sowie der Brecht-Schule nach. Darüber hinaus untersucht sie die dramenästhetischen Programme beider Autoren als antagonistische Konzeptionen sozialistischen Theaters. Innerliterarische Konflikte bilden in der Forschung zur DDR-Literatur bis dato einen 'blinden Fleck'. Am Beispiel von Hacks und Müller zeigt sich, dass der ästhetische Autonomisierungsprozess der DDR-Literatur als ein in sich selbst widersprüchlicher Vorgang innerhalb des literarischen Feldes verstanden werden muss. So ist die Arbeit auch ein Beitrag zur Frage, inwiefern sich die Feldtheorie auf die Literatur der DDR anwenden lässt.
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