Hier wird erstmals die Geschichte der drei wesentlichen österreichischen Banken in der Zeit von 1938 bis 1945 dargestellt. Dabei stehen die wirtschaftliche Bedeutung und das politische Handeln der Creditanstalt-Bankverein, der Länderbank sowie der Zentralsparkasse Wien für die Industriegeschichte Österreichs im Vordergrund. Als Beispiel für Regionalbanken werden die Tochterinstitute der Creditanstalt-Bankverein, die Bank für Kärnten, die Bank für Oberösterreich und Salzburg sowie die Bank für Tirol und Vorarlberg untersucht.
Im Zentrum dieser breit angelegten Studie steht die Bankenpolitik vor und nach dem sogenannten "Anschluss" Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im Jahre 1938. Auf der Grundlage umfangreichen Quellenmaterials wird die Beteiligung der Banken an der Enteignung von Vermögenswerten von Juden beschrieben. Aber auch die Expansion der beiden Großbanken in den vom nationalsozialistischen Regime okkupierten Gebieten Polens, der Tschechoslowakei und Jugoslawiens sowie Ungarns kommt ausführlich zur Sprache. Die Creditanstalt-Bankverein und die Länderbank wurden - anders als die Zentralsparkasse - in die Deutsche bzw. Dresdner Bank inkorporiert. Dabei wird die Zusammenarbeit österreichischer und deutscher Bankexperten ebenso offengelegt wie die personelle und wirtschaftliche Nazifizierung des Bankensektors insgesamt. Ein abschließendes Kapitel über die Zeit nach 1945 und den Umgang mit dem NS-Unrecht rundet diese kritische Gesamtdarstellung ab.
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