Die Debatte zur Ontologie der Grenzen kreist um eine Vielzahl bisher nicht befriedigend gelöster Probleme. Es ist beispielsweise nicht klar, welchem von zwei aneinander grenzenden ausgedehnten Gegenständen die gemeinsame Grenze zugerechnet werden soll. Erhebliche Schwierigkeiten treten zudem bei der Beschreibung von Spaltungen und Kontaktereignissen auf. In der vorliegenden Studie werden alle diese Probleme auf eine einzige, weit verbreitete Grundannahme zurückgeführt: Grenzen sind äußerste Teile ausgedehnter Gegenstände. Durch eine Klassifikation der bisher vorgeschlagenen Lösungsoptionen zu den genannten Problemen wird es möglich, verschiedene Theorien zur Ontologie der Grenzen miteinander zu vergleichen und zu bewerten. Die historisch wirkmächtigen Theorien von Bernard Bolzano und Francisco Suárez sowie zentrale Beiträge der modernen Debatte werden eingehend untersucht und in den neu entwickelten systematischen Rahmen eingeordnet. Der Autor plädiert dafür, die den Problemen zugrundeliegende Annahme durch eine relationale Sicht auf Grenzen zu ersetzen. Das Buch bietet eine systematische Problemanalyse und eine detaillierten Darstellung wichtiger Positionen zur Ontologie der Grenze sowie einen völlig neuartigen Lösungsvorschlag.
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