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Die deutschsprachige Publizistik- und Kommunikationswissenschaft hat sich stets schwer getan im Umgang mit der Unterhaltung. Die Disziplin suchte ihren Schwer punkt eher bei den politischen Angeboten, dies auch in der festen Überzeugung, daß sich Unterhaltung und PolitiklInformation sauber voneinander trennen ließen. Es dürften vorrangig zwei Gründe sein, die -wenn auch zögerlich -zu einer veränderten Haltung der Kommunikationswissenschaft geführt haben. Zum einen die Erkenntnis, daß eine Definition von Unterhaltung nicht ohne Einbeziehung der Rezipientinnen und Rezipienten zu leisten ist, damit aber die vermeintlich klare Trennlinie zwischen Un terhaltung und Information verschwimmt. Zum anderen drängte sich die wissenschaft liche Auseinandersetzung mit unterhaltenden Medienangeboten geradezu auf seit der Einführung des privat-kommerziellen Rundfunks, der zu einem großen Teil, auf Spar tenkanälen auch ganz, auf Unterhaltung setzt. Und dennoch: Nach wie vor hat die deutschsprachige Kommunikationsforschung hier Nachholbedarf, gerade auch im Vergleich zur anglo-amerikanischen Forschung. Einige Themen liegen noch völlig brach, sind über die eher impressionistische Betrachtung bislang kaum hinausgekommen. Wenn Thorsten Quandt sich in seiner Arbeit der Musikvideos annimmt und den For schungsstand beschreibt, wird schnell deutlich, daß sich der deutsche Beitrag hier sehr in Grenzen hält. Auch dies also ein Thema, bei dem es noch einiges zu tun gibt.