Während Ermüdung die Folge der Wiederholung und Variation des immer Gleichen ist, kann Erschöpfung das Resultat von etwas ganz anderem sein: dem bewussten Ausschöpfen der Möglichkeiten quer zu den bestehenden Regeln und Normen - so die Unterscheidung von Gilles Deleuze. Daniel Tyradellis wendet diesen Gedanken ins Praktisch-Museale: Er versteht Kuratieren als eine Kulturtechnik, die sich nicht auf ein Genre oder eine Methode eingrenzen lässt. Vielmehr erprobt sie Formen der intermedialen Übersetzung und Vermittlung, in denen nicht weniger als der Gesellschaftsvertrag ausgehandelt wird. Das seit seinem ersten Erscheinen breit diskutierte Buch liegt hier in einer bearbeiteten und erweiterten Neuausgabe vor, die auch die aktuellen Debatten zur sich wandelnden Bedeutung von musealen Orten einbezieht.
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