Sabrina Wüllners Studie zur Wahrnehmung von Lernenden durch Lehrkräfte ist an derSchnittstelle von Schulforschung und erziehungswissenschaftlicher Geschlechterforschung zuverorten und reiht sich in einen nunmehr etwa 40jährigen Forschungsdiskurs ein.In Anlehnung an eine Untersuchung von Michelle Stanworth (1981), die - wie auch andereStudien innerhalb der frühen feministischen Schulforschung - Benachteiligungen undDiskriminierungen von Schülerinnen nachhielt, geht die Autorin der Frage nach, obhierarchisch angelegte geschlechtsbezogene Differenzen in der Wahrnehmung vonLehrpersonen noch Gültigkeit haben. Zur Beantwortung dieser Frage wurden 13 Interviewsmit Lehrkräften der Fächer Englisch, Erziehungswissenschaft und Informatik geführt.