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Die Zeit steht still, wenn wir mit der Familie, mit Freunden, oder mit unbekannten Menschen eine Mahlzeit einnehmen. Das Essen scheint in uns eine chemische Reaktion auszulösen, die unsere Fähigkeit für Toleranz und Verständnis steigert. Dieses Konzept ist der Leitfaden, der durch die verschiedenen Geschichten dieses Buches gewoben wird. Im ersten Kapitel stellt Angie, die Tochter der Verfasserin, die Frage: "Mama, war Opa ein Nazi?" Wie beantwortet man solch eine Nachforschung in die politische Vergangenheit seiner Familie? Mit einem ausdrücklichen "NEIN!" Aber was oder wer hat dieses plötzliche Interesse veranlasst? Um der Sache auf den Grund zu gehen, trifft sich die Schriftstellerin mit Ruth Singer, Angies Lehrerin, einer Jüdin, die gerade über den Holocaust unterrichtet. Während dieser Unterredung, entdecken die beiden Frauen, dass sie Vieles gemeinsam haben. Es ist vor allem ihre Liebe zum Kochen, die zu ihrer lebenslangen Freundschaft führt. In "Nur Nichtjuden" entdeckt Ruth Singer, dass in den fünfziger Jahren die Amerikaner nicht nur gegen Schwarze, sondern auch gegen Juden diskriminieren. Während der Sommerferien begegnet sie mit ihrer Familie dem Antisemitismus, als man sie in einem Miami Beach Hotel abweist. "Verbotene Liebe" ist die Geschichte von Silke, einer norwegischen Immigrantin, die sich in Julian verliebt. Er ist ein afrikanisch-amerikanischer Offizier in der amerikanischen Luftwaffe. Sie begehen Ehebruch und Silke findet außerdem heraus, dass in Amerika in den siebziger Jahren rassisch gemischte Paare Tabu sind. Viele Jahre sind sie voneinander getrennt, bis sie durch ihren Beruf und die magischen Kochkünste einer Kusine wiedervereinigt werden. Die fragwürdige, politische Vergangenheit des Grovaters der Schriftstellerin wird in "Opas Geschichte" und "Gitas Geschichte" offenbart. Er war der NSDAP beigetreten, weil sie dem deutschen Volk Arbeit und Wohlstand versprach. Als die Nazis ihm in der "Kristallnacht" befehlen, jüdische Läden zu zerstören und die Inhaber zu verprügeln, weigert er sich. Dafür wird er mit einem Jahr Zwangsarbeit bestraft. Als er entlassen wird, verlässt er die Nazi Partei. Gita ist 1939 aus Polen zu Beginn der deutschen Invasion geflüchtet. Ihre Kochkünste helfen der Gromutter und ihren Kindern die Abwesenheit des Vaters zu überleben. Paul ist ein junger amerikanischer Kunststudent in der Geschichte "Aix markiert die Stelle." In einem libanesischen Restaurant sieht er sich mit seinen Vorurteilen gegenüber den Iren konfrontiert. Das Schicksal und der schmackhafte Nachtisch eines irischen Konditors ermöglichen es Paul, seine anti-irische Voreingenommenheit hinter sich zu lassen. 1989 erhalten die Autorin und achtzehn weitere Französischlehrer ein Stipendium für einen vierwöchigen Aufenthalt in Frankreich. Davon verbringen sie eine Woche bei einer Familie in einer Kleinstadt, südlich von Paris. Am vierten Juli, dem Festtag der amerikanischen Unabhängigkeit, wird den Amerikanern zu Ehren eine Feier gehalten. Der Bürgermeister hält eine Rede, in der er sich dankbar an die Freundschaft Amerikas während des Zweiten Weltkrieges erinnert. Als er die ehemaligen, eindringenden Deutschen als "bedrohende, feindliche Streitmächte" bezeichnet, erstaunt die Verfasserin ihre Gastgeberin Béatrice mit der Offenbarung ihrer deutschen Abstammung. Béatrice ist eine Katholikin, aber Daniel, ihr Mann ist Jude. Mit seinen vortrefflichen Kochkünsten bereitet er unvergessliche Mahlzeiten zu, bei denen sich die Verfasserin und ihre Gastgeber lebhaft über ihr Lieblingsthema, das Bedürfnis nach Toleranz und Verständis, unterhalten. Nicht lange nach dem Terroranschlag des elften Septembers 2001, lernen sich Claudia, eine katholische Latina, und Azir, ein Moslem, kennen. "Einfache Couscous" handelt von ihrer kurzen Liebschaft auf einem Kreuzfahrtschiff und auf der Insel Key Biscayne in Florida. Sie ignorieren ihre religiösen Unterschiede