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Seit beinahe einem Jahrhundert sind Mathematiker und Logiker mit Erfolg bemiiht, aus der Logik eine strenge Wissen- schaft zu machen. Dieses Ziel ist in einem gewissen Sinn erreicht worden: man hat gelemt, in der Logistik mit Symbolen und Formeln ii. hnlich denen der Mathematik in strenger Weise zu operieren. Aber ein logisches Buch muB auBer den Formeln auch Zwischentext enthalten, der mit Hilfe der gewohnlichen Wort- sprache iiber die Formeln spricht und ihren Zusammenhang kIar macht. Dieser Zwischentext laBt oft an Klarheit und Exakt- heit manches zu wiinschen ubrig. In den letzten Jahren nun hat sich bei den Logikem verschiedener Richtungen immer mehr die Einsicht entwickelt, daB dieser Zwischentext das Wesentliche an der Logik ist und daB as darauf ankommt, fUr diese Satze uber Satze eine exakte Methode zu entwickeln. Dieses Buch will die systematische Darstellung einer solchen Methode, der "logischen Syntax", geben (nahere Erlauterungen in der Einleitung, §§ 1, 2). In unserem "Wiener Kreis" und in manchen ahnlich gerich- teten Gruppen (in Polen, Frankreich, England, USA. und ver- einzelt sogar in Deutschland) hat sich gegenwartig die Auffassung immer deutlicher herausgebildet, daB die traditionelle meta- physische Philosophie keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit machen kann. Was an der Arbeit des Philosophen wissenschaft- lich haltbar ist, besteht - soweit es nicht empirische Fragen betrifft, die der Realwissenschaft zuzuweisen sind - in logischer Analyse. Die logische Syntax will nun ein Begriffsgeb8. ude, eine Sprache liefem, mit deren Hilfe die Ergebnisse logischer Analyse exakt formulierbar sind.