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Noch immer gibt es private Sammlungen, die zu entdecken sind. Das gilt auch für die Kunstsammlung "Raiffeisen Niederösterreich-Wien". Über Jahrzehnte wurden - zuerst gelegentlich, später kontinuierlicher - aus verschiedenen Anlässen und Gegebenheiten Werke erworben, ohne dass dem ein Konzept oder der Aufbau einer Sammlung zugrunde lagen. Der Fokus richtete sich auf Malerei und Druckgrafik, marginal auf Skulptur, Plastik, Photographie und Objekte. Der zeitliche Bogen spannt sich vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, wobei der Schwerpunkt auf der Zeit nach 1945 liegt. Künstler:innen des Österreichischen Stimmungsrealismus, der Landschafts- und Genremalerei, der Wiener Modeme, der Abstraktion, der Neuen Sachlichkeit oder der gestischen Malerei finden sich ebenso wie Proponenten der vielgestaltigen Gegenwartskunst. Mit der vorliegenden Publikation tritt diese Kunstsammlung erstmals an die Öffentlichkeit und richtet sich an ein breites, kunstinteressiertes Publikum, wobei die Werke selbst im Vordergrund stehen. Die Werkauswahl folgt analog und paradigmatisch den Gegebenheiten der Sammlung. Dabei ist nicht das Prinzip eines "Best off" bestimmend, obwohl es überraschende Highlights gibt, sondern ihre Heterogenität. Prägend für die Sammlung ist das unerwartete Nebeneinander von renommierten und wenig bekannten Künstler:innen. [...] (Carl Aigner, "Zur Begleitung")
Es gibt viele Möglichkeiten und Wege, Kunst zu sammeln. Von monographischen, thematischen, zeitlichen, formal-technischen (etwa nur Bilder) bis hin zu frei flottierenden Vorgangsweisen und Konzepten reicht das Spektrum des Sammelns. Dies betrifft ebenso Unternehmens- beziehungsweise Firmensammlungen wie es die Kunstsammlung Raiffeisen Niederösterreich-Wien darstellt. Die Art und Weise, wie gesammelt wird, formt dabei zugleich die Identität einer Sammlung. Das gilt auch für die Kunstsammlung Raiffeisen Niederösterreich-Wien. In den 1950er Jahren begann - soweit es die diesbezüglich noch vorhandenen Aufzeichnungen und Werke erlauben zurückzublicken - die "Raiffeisen-Zentralkasse Niederösterreich-Wien" (nunmehr die "Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien") Kunstwerke zur Büroausstattung zu erwerben, unter anderem Werke von Carl Moll, Alfred Zoff und Sergius Pauser. Es wurden aber auch Kunsthandwerk-Objekte wie Teppiche, Gobelins und andere Designwerke erworben oder in Auftrag gegeben. Seit Jahrzehnten werden Kunstwerke nicht nur generell an Filialen und Tochterunternehmen in Wien verliehen, sondern stehen viele Werke in vorbildlicher Weise den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen für ihre Büroräume in der Zentrale am Raiffeisenplatz zur Verfügung. Von Beginn an liegt der Fokus auf Malerei, Zeichnung sowie Druckgraphik, und nur marginal auf Skulptur, Plastik, Photographie und Objektkunst. Der kunsthistorische Bogen spannt sich vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwartskunst, wobei der Schwerpunkt auf der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg liegt: vom Naturalismus und dem österreichischen Stimmungsrealismus über die Wiener Moderne bis hin zur vielgestaltigen Gegenwartskunst. Die Sammlung, die sich durch Vielfalt auszeichnet, gibt gleichzeitig, wenn auch nur partiell, Einblick in die österreichische Kunstgeschichte und birgt Unerwartetes wie etwa ein Frühwerk von Egon Schiele oder den Sammlungsblock Josef Engelhart. [...] (Carl Aigner, "Zur Geschichte der Kunstsammlung Raiffeisen Niederösterreich-Wien")
[Künstleri:nnen/Werke: Richard Agreiter, Julius Alla, Rudolf von Alt, Eduard Angeli, Christian Ludwig Attersee, Louis Auguste Auguin, Jean Pierre von Baksa, Eduard Bäumer, Alexandra Baumgartner, Rudolf Bernt, Tina Blau, Josef Bramer, Ingrid Brandstetter, Georges Braque, Ferdinand Brunner, Emil Czech, Ernst Degasperi, Maria Egner, Willy Eisenschitz, Josef Engelhart, Hans Enzinger, Carl Fahringer, Helmut Fehringer, Heinrich Fellenz, Paul Flora, Gret