Schon häufig wurde bemerkt, daß zwar der Einfluß von Kriegen auf die Entstehung der Sozialtheorien enorm ist, diese aber den Krieg selbst nur selten oder sehr eingeschränkt zum Thema machen. Die Autoren rekapitulieren die Geschichte der schwierigen Beziehung von Sozialtheorie und Krieg von der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert, von Thomas Hobbes bis zur Chicago School of Sociology. Es zeigt sich, daß die Mehrzahl der einflußreichen Sozialtheorien der Moderne dem Thema des Krieges - und insgesamt dem Problem der Gewalt - ausweicht. Nur die Überwindung der immer wiederkehrenden Neigung zur Kriegsverdrängung erlaubt aber ein angemessenes sozialtheoretisches Verständnis der Gegenwart.
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