Abrechnung - ein Begriff, der einen schonungslosen Blick erwarten lässt. Als Leitgedanke soll in diesem Buch eher mit dem Begriff gespielt werden. Der kalkulatorische Blick nimmt, wenn es um die Erklärung unseres Verhaltens geht, eine wichtige Rolle ein: Was bringt es? Was kostet es? Das Konsumumfeld fordert auch immer wieder dazu auf. Denn die Konsumgesellschaft ist auf Störung und Unterbrechung angelegt. Der Zufriedenheit folgt die Sättigung, der Sättigung die Wiederbelebung von Bedürfnissen. Im Verbrauch spiegelt sich die Stabilität und der Wandel unserer Vorlieben. Parallel dazu messen wir das Konsumklima, besiegeln die Produktqualität, verwandeln Verpackungen in ein Transparenzregister.
Gerade die Forderung nach einem nachhaltigen Konsum lenkt das Abrechnen auf die Handlungsfolgen, die individuelle und Gruppenentscheidungen nach sich ziehen. Auch das Feld der Innovationen, etwa die Mode, bringt Prozesse der Nachahmung zutage, die eine rechnende Komponente enthalten. Bei aller Kalkulation, so der Tenor der "Thesenabrechnung" des Autors, bleibt dem Konsum sein ambivalenter Charakter erhalten: Er nährt die Kritik und vereinnahmt die Gesellschaft.
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