Um 1900 wurde die Bildpostkarte zum Massenmedium. Ihre Beliebtheit verdankte sie insbesondere ihrem Charakter als Gegenstand des alltäglichen Gebrauchs; die meist bunten Bilder wurden beschriftet, verschickt, gesammelt und getauscht. Auch koloniale Motive zirkulierten in bis dahin ungekannten Ausmaßen und trugen wesentlich zur Etablierung und Popularisierung kolonialen Wissens sowie zur kolonialen Formierung des Alltags bei. Felix Axsters anschauliche Untersuchung beleuchtet das Verhältnis zwischen Bildpostkarten der Kolonialzeit und ihrer spezifischen Nutzung und fragt nach den Konsequenzen, die heute zu ziehen sind: Wie ist gegenwärtig mit dem historischen Bildmaterial umzugehen, das in einer Geschichte von Gewalt und Zwang wirkmächtig wurde?
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