Klausen, eine kleine Stadt in Südtirol, wird zum Zentrum eines bedrohlichen Geschehens. Es beginnt unscheinbar: In einer Wirtschaft streitet sich ein Südtiroler mit zwei deutschen Touristen. Die Meinungen über diesen Vorfall gehen schnell auseinander. Plötzlich ist von einem Schluß die Rede. Wer das Opfer ist, wer der Täter, darüber gibt es erst einmal nur abenteuerliche Spekulationen. Immer hitziger werden die Debatten, es entsteht überdies Streit zwischen den Italienern und den Deutschsprachigen. Dann kommt es zu einer Reihe von Übergriffen und Gewalttaten. Die Proteste richten sich zunächst gegen die Pakistaner und die Albaner auf der Ploderbrug, später gegen Laner, einen einschlägig vorbestraften Grundstückspekulanten, und seinen Kontrahenten Zurner. Eine neugegründete Bürgerinitiative schließlich bringt das Faß zum Überlaufe. Immer deutlicher wird der eigentliche Fluchtpunkt des Geschehens: der monströse Autobahnviadukt, der über der kleinen Stadt thront und sie beherrscht. Als es dort zu einem spektakulären Vorfall kommt und über Klausen ein »kurzer Moment der Stille« hereinbricht, recherchieren bald Fernsehteams in großer Zahl vor Ort.
Wie sich Öffentlichkeit bildet, wie eine Verwirrung die nächste stiftet, bis alle Gewißheiten (oder was wir darüber halten) immer wahnhaftere Züge annehmen und schrill auf unser Handel zurückwirken, das komponiert Andreas Mauer zu einer bitterbösen Komödie über diese vielleicht gar nicht so weltabgelegene Klausen.
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