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Es ist der ganz besondere Liebesroman, der unter die Haut geht. Alles ist zugleich so unheimlich und so romantisch wie nirgendwo sonst. Werwölfe, Geisterladies, Spukschlösser, Hexen, Vampire und andere unfassbare Gestalten und Erscheinungen ziehen uns wie magisch in ihren Bann. Moonlight Romance bietet wohlige Schaudergefühle mit Gänsehauteffekt, geeignet, begeisternd für alle, deren Herz für Spannung, Spuk und Liebe schlägt. Immer wieder stellt sich die bange Frage: Gibt es für diese Phänomene eine natürliche Erklärung? Oder haben wir es wirklich mit Geistern und Gespenstern zu tun? Die Antworten darauf sind von Roman zu Roman unterschiedlich, manchmal auch mehrdeutig. Eben das macht die Lektüre so fantastisch...
Als die Karawane sich Susanne näherte, wurde aus dem scheinbar friedlichen Bild im Handumdrehen das völlige Grauen. Denn die Männer auf den Reittieren hatten keine normalen Gesichter, sondern blanke Totenschädel. Und sie hielten die Zügel in ihren Knochenhänden, die weiß aus den Ärmeln ihrer Mäntel herausragten. Susanne wich angstvoll zurück, dabei stolperte sie und fiel. Der Sand fing sie weich auf, doch sie fühlte sich in dieser liegenden Position ausgeliefert und bedroht, zumal die Berber sie plötzlich umringten. Ein geschlossener Kreis von Männern, deren weiße Totenschädel auf sie herab starrten, reglos, tot und doch zugleich von einem unheimlichen Leben erfüllt. Die junge Frau schrie um Hilfe, doch der Kreis zog sich immer enger um sie. Und als sich eine knöcherne Hand um ihren Hals legte und zudrückte, da schloss sie mit dem Leben ab. Gleißende Helligkeit und große Hitze hatten den ganzen Tag über dem ockerfarbenen Sand der Wüste gebrütet. Mit dem Sinken der Sonne und der kommenden Dämmerung wurde es schlagartig kalt. Der klare Himmel, an dem sich keine einzige Wolke zeigte, wechselte seine Farbe von einem strahlenden, hellen Blau zu einem verwaschenen Grau, in dem alle Konturen zu verwischen schienen und wurde dann über ein mattes Anthrazit zu einem tiefen Schwarz. Bald flimmerten die ersten Sterne am klaren Firmament. Unendlich weit erschien die Himmelskuppel, denn hier, mitten in der Wüste, wurde sie von keinem künstlichen Licht erhellt. Nur die Sterne spendeten matte Helligkeit, die Milchstraße glänzte wie ein Band aus ungezählten Diamanten. Groß und silbern stieg der Vollmond über die Dünen. In seinem kalten Licht erwachte das nächtliche Leben der Wüste. Skorpione tänzelten über den nun noch angenehm warmen Sand, ihren Stachel steil in die Höhe gerichtet. Wüstenrennmäuse nagten an dürren Grasstängeln, immer auf der Hut vor einer lautlos heranschleichenden Viper oder einem wendigen Wüstenfuchs. Ein leichter Wind wehte, nahm mit unsichtbaren Fingern Sandkörner auf, um sie an einem anderen Ort zu neuen Dünen zu schichten. Die Wüste war stets in Bewegung und sah niemals gleich aus.