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Die Ware, die die Lohnarbeiterin zu Markte trägt, ist keine Ware wie jede andere. Wie schon Marx betonte, ist die Arbeitskraft die einzige Ware im Warenuniversum, die sich von ihrer Eigentümerin der Lohnarbeiterin, nicht ablösen lässt. Wer die eigene Arbeitskraft veräußert, veräußert Lebenszeit. Der Arbeitskraftverkäufer tritt für die Arbeitszeit an die Käuferin das Recht ab, darüber zu verfügen, was er zu tun und zu lassen hat. Das verleiht dem Interessengegensatz zwischen den Käuferinnen und Verkäufern der Ware Arbeitskraft eine von anderen Warentransaktionen unbekannte Zusatzdimension. Die Interessen gehen nicht nur bei der Lohnhöhe auseinander, sondern auch bei der Frage, wie groß der Anteil der Arbeitszeit an der Lebenszeit der Beschäftigten sein soll. Das Interesse der Arbeitskraftbesitzerinnen in den Lohnkämpfen unterscheidet sich nicht weiter von den Interessen anderer Typen von Warenbesitzern. Ob Immobilie, Aktie oder Schokolade, der Verkäufer strebt nach einem möglichst hohen und die Käuferin nach einem möglichsten niedrigen Preis. Die Frage, wie viel Zeit die Einzelnen mit fremdbestimmter Tätigkeit zubringen müssen, betrifft unmittelbar die Lebensgestaltung, und das verleiht Kämpfen für die Reduktion der Arbeitszeit eine über das bloße Geldinteresse hinausweisende bedürfnispolitische Dimension.