Die Studie bezieht das gleichermaßen für die allgemeine Hermeneutik und die Sprachphilosophie zentrale Interpretationsprinzip der hermeneutischen Billigkeit auf den Bereich der Interpretation fiktionaler literarischer Texte. Zu diesem Zweck werden formaler Zuschnitt und inhaltliche Ausdifferenzierung eines spezifisch philologischen Billigkeitsprinzips ebenso rekonstruiert wie die Bedingungen, unter denen auf eine nachsichtige Interpretation bestimmter Interpretanda verzichtet werden sollte. Die philologische Kontextualisierung des Prinzips hermeneutischer Billigkeit erweist, dass es sowohl den im Fall der Literaturinterpretation typischerweise enorm hohen Aufwand hermeneutischer Ressourcen grundlegend rechtfertigt, als auch als heuristische Hypothese konkrete Interpretationsprozesse anleitet und damit als methodisches Fundament der Literaturinterpretation zu verstehen ist.
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