Paula Fox, die große amerikanische Romanautorin, hat zehn Jahre nach ihrem letzten Roman nun ein Buch der Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend vorgelegt, ein bewegendes und erschütterndes Werk. Es erzählt von dem Kind, das von den Bohemien-Eltern nach der Geburt in ein Waisenhaus in New York gebracht, aber dann von einem armen, kultivierten Pastor, Uncle Elwood, zu sich geholt wird. Sporadisch tauchen die Eltern auf, der charmante, dem Alkohol zugetane Vater, der Drehbücher schreibt, und die Mutter, eine Schauspielerin, deren Kälte und Gleichgültigkeit so groß sind, daß Paula Fox sich fragt, wie sie überhaupt ein Kind bekommen konnte.
Die Eltern verfrachten ihre Tochter von einem exotischen Ort zum anderen. In New York lebt sie bei ihrer passiven spanischen Großmutter. Auf Kuba ist sie sich auf der Zuckerrohr-Plantage einer entfernten wohlhabenden Verwandten mehr oder weniger selbst überlassen. Sie lebt in Florida, dann in Kalifornien am Rande der glitzernden Welt von Hollywood.
Sie kommt in Berührung mit Berühmtheiten wie F. Scott Fitzgerald, Orson Welles, James Cagney, John Wayne, Stella Adler und anderen, aber der rote Faden, der sich durch diese Erinnerungen zieht, sind die wenigen schönen fremden Kleider, die sie von gütigen Fremden geschenkt bekommt und die ein seltenes Gefühl von Dauer vermitteln.
Lebendig, poetisch und mit jener luziden Transparenz geschrieben wie die Romane Was am Ende bleibt oder Lauras Schweigen, ist In fremden Kleidern als Erinnerungsbuch ergreifend und einmalig - und zugleich ein reiches Beispiel für die Übertragung von Leben in Kunst.
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