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Es ist der ganz besondere Liebesroman, der unter die Haut geht. Alles ist zugleich so unheimlich und so romantisch wie nirgendwo sonst. Werwölfe, Geisterladies, Spukschlösser, Hexen, Vampire und andere unfassbare Gestalten und Erscheinungen ziehen uns wie magisch in ihren Bann. Moonlight Romance bietet wohlige Schaudergefühle mit Gänsehauteffekt, geeignet, begeisternd für alle, deren Herz für Spannung, Spuk und Liebe schlägt. Immer wieder stellt sich die bange Frage: Gibt es für diese Phänomene eine natürliche Erklärung? Oder haben wir es wirklich mit Geistern und Gespenstern zu tun? Die Antworten darauf sind von Roman zu Roman unterschiedlich, manchmal auch mehrdeutig. Eben das macht die Lektüre so fantastisch...
Als er sich aufrichtete, blendete ihn die schrägstehende Sonne, aber er sah etwas Unerklärliches auf sich zukommen, so dass er sich mit einer Hand gegen die grelle Helligkeit schützte. War das eine Schneewolke, die sich von der Kirche näherte? Er erkannte darin die Formen einer schlanken Frau, die auf ihn zu glitt, und streckte unwillkürlich den Arm aus, um Regine vor ihr zu beschützen. Aber da sank sein Arm schon herab, als habe ihn alle Kraft verlassen. Denn er erkannte sie! Es war die mysteriöse Gestalt vom Vorabend, die der toten Tante Christina so ähnelte und ihm bis zur Tür des Barmhuber-Hofs gefolgt war. Als sie jetzt stehenblieb, starrten sie sich wie Fremde an, von denen keiner dem anderen über den Weg traut. Das war Christina! Wer sollte es denn sonst sein? Oder taumelte sein Blick so tief in das schillernde Blau-Grün ihrer Augen, dass er seinen Sinnen nicht mehr trauen konnte? »Na, super!« Frank Lohmann lobte sich gern. Heute war es auch angebracht, denn er hatte es trotz einiger Staus rechtzeitig von München nach Innsbruck und dort ohne Umwege zum Sommer-Sitz seines Onkels Konrad geschafft. Konrad Kehlhoff war der älteste Bruder von Franks Adoptivmutter und übte als Senior der Familie und bekannter Berliner Verleger auch einen großen Einfluss auf Frank aus. Er hatte ihn für Jahre zum Studium nach Amerika geschickt und große Hoffnungen auf ihn gesetzt. Während dieser Zeit hatte Onkel Konrad dieses Haus gekauft. Deshalb war Frank heute zum ersten Mal hier. Wie gut, dass er so früh dran war, so konnte Frank noch hinterm Steuer sitzen bleiben und das Anwesen betrachten. Inmitten der Pracht des bunten Herbstlaubs wirkte es recht idyllisch, aber verglichen mit der Berliner Residenz des Onkels schien es nahezu bescheiden. Dort hatte Frank als kleiner Junge immer herrliche Ferienzeiten verbracht und der Gedanke, dass dieses Kinderglück nun der Vergangenheit angehörte, tat weh.