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Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Fürstenkrone Classic In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit.
Politisch war das kleine Fürstentum Hochfelden noch nie interessant gewesen – genausowenig, wie Luxemburg, Liechtenstein oder Monaco. Aber ebenso wie diese Länder – oder Ländchen – war es wirtschaftlich sehr interessant, als Steuerparadies zum Beispiel. Zudem hatte es bauliche Schönheiten zu bieten und landschaftliche Reize. Urlaub in Hochfelden war erholsam, man aß ausgezeichnet, wurde in erstklassigen Hotels verwöhnt, und selbstverständlich gab es inzwischen auch hier Festspiele, wie fast überall. Fürstin Isolde, die Gemahlin des regierenden Fürsten – der eigentlich mehr ein begabter Manager als ein absoluter Herrscher war, was seinem Reich sehr zugute kam –, veranstaltete jedes Jahr Ballett-Festspiele. Das hatte mehrere Gründe. Erstens waren Ballett-Stars nicht so teuer wie die entsprechenden Stars der Opernbühnen. Dies wiederum nahm den Fürsten für diese Kunstform ein, der sich im Grunde überhaupt nicht für die darstellenden Künste interessierte, sondern dem mehr an der Sammlung bleibender Werte lag. Wofür sein hervorragend eingerichtetes Privat-Museum Zeugnis ablegte. Zweitens war sie selbst begeistert für diese Kunstform, die so überaus ästhetisch war. Und drittens genügte für die Ballett-Aufführungen die Bühnenmaschinerie des bezaubernden Rokoko-Theaters, das dem Münchner Cuvilliérs-Theater durchaus gleichzustellen war. Aus all diesen Gründen wurde beschlossen, zur Feier des fünfzigsten Geburtstages des regierenden Fürsten, Ferdinand IV., das georgische National-Ballett einzuladen, dessen neu choreographierte Inszenierung von Tschaikowskys berühmtem Ballett »Schwanensee« überwältigend gute Kritiken der internationalen Presse bekommen hatte, ganz besonders seine Prima-Ballerina Tatjana Rostowna. Es war nicht einfach gewesen, die Compagnie zu dem passenden Termin zu verpflichten, da sie aufgrund der erstklassigen Rezensionen schon Einladungen nach London, Paris und in die Vereinigten Staaten hatte. Aber da man in Kiew daran interessiert war, wieder einmal in dem ballettbegeisterten Fürstentum aufzutreten, schon wegen der wirtschaftlichen Verbindungen, die man so nebenbei dort anzuknüpfen hoffte, gelang es der Fürstin, die Compagnie für drei Tage nach Hochfelden zu holen: einen Tag für die Proben, das Aufbauen der Kulissen und Kennenlernen der Bühne, und zwei Abende für die Vorstellungen. Am ersten Abend Schwanensee, am zweiten Giselle, ein ebenso berühmtes und romantisches Ballett. Am Tag des fünfzigsten Geburtstages sollte außerdem die Verlobung des Kronprinzen – er hieß selbstverständlich auch Ferdinand – mit der bezaubernden Prinzessin Aglaja Adlerstein bekanntgegeben werden. Natürlich wußte die gesamte interessierte Welt dank der heutigen Medien darüber schon seit mindestens einem Jahr Bescheid, aber es war bisher eben noch nicht offiziell. Prinzessin Aglaja war gerade einundzwanzig geworden, der Kronprinz war fünfundzwanzig und hatte eben seinen Militärdienst im benachbarten Deutschland abgeleistet.