Vor knapp einem Vierteljahrhundert führten die Volksbewegungen in den ostmitteleuropäischen Staaten und in der DDR sowie der Zusammenbruch der Sowjetunion zum Ende des Kalten Krieges und zur Überwindung der Spaltung Europas. Der damalige Bundeskanzler Kohl nutzte die Gunst der Stunde zur Vereinigung Deutschlands, wobei allerdings die entscheidende Mitwirkung des Auswärtigen Amts und Hans-Dietrich Genschers als damaligem Außenminister in der öffentlichen Aufmerksamkeit vielfach ausgeblendet wurden. Dieses Buch des Doyens der deutschen Geschichtswissenschaft erhellt aus den erst jetzt zugänglichen Quellen die enormen Schwierigkeiten, die außenpolitisch - etwa in Großbritannien, Frankreich und in der Sowjetunion - überwunden werden mussten, um auch durch den Ausbau der EG und die Schaffung der Europäischen Währungsunion zur internationalen Akzeptanz der deutschen Einheit und der Zugehörigkeit zur NATO zu kommen. Entscheidend war - neben der Unterstützung durch die USA -, dass die wirtschaftliche und innenpolitische Schwäche der Sowjetunion ihren Handlungsspielraum einengte, sodass Hans-Dietrich Genscher und das Auswärtige Amt schließlich Gorbatschow dazu bewegen konnten, seine Vorbehalte gegen eine deutsche Vereinigung aufzugeben.
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