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Omschrijving

Die Rechtsprechung des BVerfG zumal in Grundrechtsfragen ist geprÃ¤gt von einer starren Fixierung auf die vom Zivilrecht bekannten Interpretationsmethoden. Das VerhÃ¤ltnis zwischen Gericht und Gesetzgeber spielt hierbei praktisch keine Rolle. Der amerikanischen Verfassungstheorie und vor allem -praxis ist diese materiellrechtliche Sichtweise fremd. Hier haben stattdessen funktionellrechtliche, also von den Aufgaben der beteiligten Institutionen her gedachte Interpretationsmethoden Konjunktur. Â»GestaltungsspielrÃ¤ume des GesetzgebersÂ« dienen dort demgemÃ¤Ã nicht nur als milderndes Regulativ bereits anderweitig gefundener Entscheidungen, sondern bilden den Ausgangspunkt jeder verfassungsrechtlichen Ãberlegung.

Die vom Supreme Court hierzu entwickelten Anschauungen entfalten sich vor allem in den Â»WerkzeugenÂ«, die das Gericht seiner Arbeit zugrundelegt. Die Analyse dieser Werkzeuge, insbesondere der gestaffelten PrÃ¼fungsmaÃstÃ¤be, der Vermutungs- und Beweislastregeln sowie der Modi der Tatsachen- und PrognoseprÃ¼fung, gewÃ¤hrt Einblick in eine von der deutschen grundsÃ¤tzlich und auf Ã¼berrraschende Weise verschiedene Verfassungspraxis: Verfassungskontrolle wird in den USA sehr viel stÃ¤rker als in Deutschland als Mittel der Austarierung miteinander konkurrierender KompetenztrÃ¤ger verstanden; materielle Wert- und AbwÃ¤gungsentscheidungen bleiben demgegenÃ¼ber weitgehend dem Gesetzgeber Ã¼berlassen.

Der Vergleich der deutschen Verfassungspraxis mit einer so nahen und zugleich entfernten Rechtskultur wie der amerikanischen soll der Einsicht Bahn brechen, daÃ ein Gericht mit der Festlegung verbindlicher Verfasssungswerte immer, also unabhÃ¤ngig vom materiellen Ergebnis seiner Entscheidungen, Ã¼berfordert ist. LegitimitÃ¤t kann ein Verfassungsgericht nur dadurch erlangen, daÃ es sich seiner grundsÃ¤tzlich subsidiÃ¤ren Funktion im demokratischen Rechtsstaat besinnt. Die Methode der Verfassungsinterpretation hat dem notwendig Rechnung zu tragen.