Bei einem Freund sah Gregor Hildebrandt (*1974) ein Foto von Will Steacy, einem amerikanischen Fotografen, der eine Serie über Pfandhäuser (Pawnshops) in den USA gemacht hatte. Das brachte ihn auf die Idee, seinerseits mit Bedeutung und Sinn des Wortes Pawnshop zu spielen und sich gedanklich einen Laden vorzustellen, in dem Schachfiguren (pawns), losgelöst von ihrem spielerischen Kontext und daher gleichsam als Skulpturen, zum Verkauf stehen. Entsprechend ließ er die pawns in einer wandfüllenden Installation in gleichmäßig angebrachten Regalreihen defilieren. Mit dem vorliegenden Künstlerbuch kundschaftet Gregor Hildebrandt vielfältige Variationen des Themas aus, das heißt unterschiedlichste Schachfiguren und Schachmuster an unterschiedlichsten Orten, auf Fußböden und Wänden, auf Kleidungsstücken, als Motive eigener abstrakter Malerei und als Zierrat auf einem überseeischen Friedhof. Für Erstaunen, ja Aufsehen, haben Gregor Hildebrandts Collagen, Tafelbilder, Fotoarbeiten und Installationen immer schon gesorgt, verwendet er doch zumeist als Ausgangsmaterial analoge Datenträger, also bespielte Ton- und Videobänder und Schallplatten sowie deren Gehäuse und Hüllen.
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