Ursprung, Wesen und Ziel der Zeit gehören seit der Antike zu den zentralen Fragen von Philosophie, Religion und Theologie. In ihre Beantwortung fließen unterschiedliche anthropologische, kosmologische, historiographische, weisheitliche und ethische Konzeptionen ein. Der vorliegende Band bietet eine exemplarische philosophische, religionswissenschaftliche und theologische Darstellung, wie von der Antike bis in die Gegenwart Zeit und der Umgang mit ihr reflektiert und in ein Verhältnis zu Gott gesetzt wurde und wird. Dabei wird ein weiter Bogen von biblischen und fernöstlichen Zeitvorstellungen im Altertum bis hin zum Zeitverständnis in den Naturwissenschaften, in politischen Ideologien des 19. und 20. Jahrhunderts und in der zeitgenössischen Literatur gespannt. Apokalyptische Diskurse im frühen Judentum und Endzeiterwartungen im europäischen Mittelalter kommen ebenso zur Sprache wie aktuelle Fragen der Messbarkeit und Verfügbarkeit von Zeit. Im Zentrum des Bandes steht die Bestimmung der Relation und Korrelation von Gott und Zeit. Er thematisiert die Erfahrung von Sterblichkeit und zielt auf eine verschärfte Wahrnehmung und Gestaltung des Lebens in Zeit und in Ewigkeit.
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