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Wenn wir mit diesem Buch Technik, Gesellschaft und Politik für die politi- sche Bildung thematisieren, so geht es uns um die Zusammenhänge, um die gegenseitigen Abhängigkeiten dieser drei Dimensionen. Unsere Grundthese ist, daß Technik, Gesellschaft und Politik voneinander abhängen und mitein- ander verflochten sind. Sie dürfen auch in der Darstellung nicht isoliert werden. Der Versuch einer solchen integrierenden Betrachtungsweise ist keineswegs selbstverständlich. Bis in die 70er Jahre und teilweise bis heute wurde die These vom Determinismus des gesellschaftlichen Wandels durch technischen Fortschritt in den Vordergrund gestellt. Die Technik schreitet unaufhaltsam voran, die Gesellschaft muß sich anpassen, so lautete die Devise. Diese Ein- bahnstraßensicht der technisch-gesellschaftlichen Entwicklung ist seit der in- dustriellen Revolution, also seit 200 Jahren, tief verwurzelt. Nicht nur die Technik und die Technikwissenschaften, auch die Sozialwissenschaften hatten sich ganz dieser These verschrieben. Und zwar mit durchaus unterschiedli- chem Vorzeichen: Technikkritiker sahen gesellschaftliche Werte durch techni- schen Fortschritt gefährdet, Technikoptimisten erwarteten Wachstum und Wohlstand durch neue Technologien. Aber die These von der Technik als Mo- tor der Gesellschaft ist genauso einseitig und irreführend wie die Gegenthese, daß die Politik oder die Techonologiepolitik die Technik dahin steuern kann, wohin sie will. Technik, Gesellschaft und Politik befinden sich in einem komplizierten ge- genseitigen Abhängigkeitsverhältnis. Denn es sind nicht drei unverbundene Welten, oder drei selbständige Subsysteme, wie manche Sozialwissenschaftier sagen. Technik und Politik finden in der Gesellschaft statt, sind nicht anders als gesellschaftlichvermittelt denkbar.